Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Sommerein

Aussenansicht der Pfarrkirche Sommerein 


Schloß der Gräfin Fuchs

Heute Sitz der Gemeinde und der Volksschule

Aussenansicht des Schlosses der Gräfin Fuchs


Die Kolmlucke
Kultgrotte tief im Wald

Foto der Kolmlucke - ein kleines Bild auf dem leider kaum etwas zu erkennen ist

Die Kolmlucke und der Rutschstein bei Sommerein 

Das Gebiet um Mannersdorf am Leithagebirge und Sommerein ist uralter Siedlungsboden, und das seit der Jungsteinzeit. Von der Kolmlucke am Kolmberg wird vermutet, dass sie einst eine Kultgrotte war. Das Portal der Halbhöhle ist künstlich etwas erweitert worden, der Platz vor ihr geebnet; und dort wurden auch keltische und römische Scherben gefunden.

Hermann Schwammhöfer schreibt in seinen „Archäologischen Denkmale“ darüber: „Einer alten Tradition folgend, benutzte man in der Römerzeit kleine Höhlen als Kultplätze. Eine derartige Anlage mit Vorbau wurde schon im vorigen Jahrhundert im Winschloch in Baden ausgegraben, wobei ein Herkulesrelief zu Vorschein kam. Grundsätzlich wurde Herkules an den meisten der frührömischen Kultplätze verehrt, manchmal auch der Waldgott Silvanus. Einem der beiden dürfte auch diese Grotte geweiht gewesen sein.“

Im Hintergrund der Höhle ist der Einstieg in eine sich teilende Kluft, deren linker Ast durch ein Mundloch wieder ins Freie führt. Ganz spontan erinnerte uns diese Grottenbildung an eine ähnliche Höhle, nämlich an die Rochusgrotte im Ennstal zwischen Altenmarkt und Großreifling. Das ist heute noch eine Volkswallfahrtsstätte, an der die Leute ihr Kreuzweh loswerden wollen. Dreimal müssen sie dafür durch ein enges Loch kriechen (das genauso aussieht wie das Mundloch von der Kolmlucke). Und weil das Loch von unten schwer erreichbar ist, wurde eine Holzkonstruktion aus rohen Baumstämmen errichtet, welche den Zugang ermöglicht. Der Abstieg erfolgt dann über eine Steintreppe im Inneren der Rochusgrotte. 

In Österreich gibt es etliche solcher „Durchkriechsteine“ (in der Falkensteinkapelle bei St.Wolfgang, in St.Thomas am Blasenstein, die „Heidnische Kirche“ beim Kraftwerk Kaprun u.a.). Dieses Hindurchkriechen geht auf uralte Vorstellungen zurück, denen zufolge nicht nur Gutes, sondern auch alles Böse aus der Erde kam. Mit dem Durchzwängen von Engstellen im „Ewigen Fels“ wollte der Mensch alle seine Wehwehchen abstreifen, wollte sie der Erde zurückgeben. 

Auch das Mundloch der Kolmlucke ist schwer erreichbar, nur über eine ca. 2 Meter hohe, leicht überhängende Wand. Mit einem angelegten Steigbaum wäre jedoch das Problem gelöst. Der Abstieg erfolgt dann durch die Kluft, deren stark abgetretener und abgegriffener Fels zeigt, dass da schon viele Menschen unterwegs gewesen sein müssen. Die Kolmlucke befindet sich in halber Hanghöhe des Kolmberges. Interessant ist nun, dass sich in der Falllinie direkt unter ihr, am Fuße des Hanges, ein zweites „steinkultverdächtiges“ Objekt befindet – der „Rutschstein“(im Volksmund Sta´rutschn genannt). 

Auch das Hinunterrutschen über geeignete Felsen ist ein uralter Brauch, der mit der Fruchtbarkeitsmagie verbunden ist. Zumeist führen solche Rutschbahnen über eine ausgeriebene Schale hinweg. Auch der Rutschstein bei Sommerein hat eine solche. Natürlich sind später auch Kinder als Gaudi diese Steine heruntergerutscht; in Sommerein haben sie sich dabei auf einen flachen Stein gesetzt. Das ist hosenbodenschonend. Im antiken Athen sind die Frauen noch mit nacktem Gesäß am Areopag über einen Felsen gerutscht, um Fruchtbarkeit zu erlangen...

Information 
Zur Kolmlucke: ca. 1 km außerhalb von Sommerein an der Straße nach Kaisersteinbruch befindet sich rechts ein Schießplatz. Vom Parkplatz davor zunächst einem breiten, gerade in den Wald führenden Weg folgen, der sich jedoch dann bald verliert. Nun auf schmaler Steigspur (einen Querweg kreuzend) über den Steilhang ca. 200 Meter (dabei links haltend) zu einem Felsriegel, in dem sich die Halbhöhle befindet. Gehzeit vom Parkplatz ca. 20 Minuten.
Zum Rutschstein: Oberhalb des Parkplatzes vor dem Schießstand führt ein breiter Weg nach links (Richtung Kaisersteinbruch). Nach etwa 300 Meter gelangt man zum Rutschstein, etwa 20 Meter oberhalb des Wege.